La Joconde / Paris 2010
C-Print / 124 x 164 cm
La Joconde represents an attempt to simulate an attack on Leonardo’s Mona Lisa, an icon of art history. The resultant video documents the hectic intervention of the security staff, who endeavour to overwhelm me the moment I step over the barrier to get closer to the painting. I am referring to the theft of the Mona Lisa in 1911 here – something which made the work even more famous with the ensuing scandal around the affair. The public poured into the museum in order to see the empty space on the wall. The media echo and the unbridled trade in reproductions, which lasts until today, is reminiscent of the modern marketing methods that bestow art works with economic value.
Der Diebstahl von 1911 hat Leonardo da Vinci’s Mona Lisa einen hohen Wiedererkennungswert beschert und letzten Endes erreichte sie dadurch ihre Weltberühmtheit. Viele Bürger gingen damals in den Louvre, um die leere Stelle an der Wand anzusehen, vor dem Louvre verkauften Händler Reproduktionen - ein Vorbild für Werbestrategien unserer Zeit, nur dass es dafür heute eigene Shops in den Museen gibt. In der zeitgenössischen Kunst steigern KünstlerInnen ihre Bekanntheit u.a. durch Sensationen oder Skandale und erzielen durch mehrere Transferaktionen unter medialer Höchstaufmerksamkeit gigantische Preise. Ihre Werke werden dann im Museum als Kassenmagnet installiert. Merchandising ist in keinem Museum mehr wegzudenken. 2008 wurde von mir der erste Versuch unternommen, das Gemälde Mona Lisa im Louvre zu „kidnappen“, das Ziel war, ein Video zu drehen. Die enorme Sicherheitspolitik im Salle des Etats machten jegliche aggressive Handlungen unmöglich (es herrschte komplettes Kameraverbot). Trotzdem entstand ein Portrait, in dem ich die Position der Mona Lisa einnehme. 2010 wiederholte ich den Versuch. Entstanden ist mit La Jonconde / Paris 2010 eine Video- und Fotoarbeit, die sich als Kritik an der Ikonisierung der Kunst versteht.