PAC / Salzburger Nachrichten - Fotokunst: Asche auf das Haupt der Mona Lisa

Salzburg. Dem Original im Pariser Louvre darf man nicht zu nahe treten. Aber als Souvenir ist das Porträt der Mona Lisa überall greifbar: Es ziert sogar den Boden von Aschenbechern. Der Künstler Manfred Grübl erkannte darin eine Ausgangsposition für eine Erweiterung und eine Infragestellung des als Kitsch vermarkteten Kunstwerks. Unter Asche, Zigarettenstummeln, Zahnstochern und Teebeuteln ließ er die Ikone halb verschieden. Auf der Wiener Kunstmesse „Parallel Vienna“ war ein Bild aus der Serie 2016 zu sehen. Sechs fotografische Positionen von Künstlern mit Salzburg-Bezug hatte die Galerie im Traklhaus für die Wiener Messe ausgesucht. Fotografie-Expertin Margit Zuckriegl traf die Auswahl. Nun ist eine erweiterte Version in Salzburg zu sehen. „Schwerpunkt Fotografie“ heißt die Schau im Traklhaus. „Wir haben sie um Arbeiten ergänzt, die thematisch zu den von Zuckriegl kursierten Positionen passen, sagt Traklhaus-Leiterin Dietgard Grimmer. So fügt sich etwas Margherita Spiluttinis Porträt der Säulenfiguren im Musikverein zu Fotografien Elisabeth Wörndls: Sie hat die mythologischen Figuren des Latona-Brunnens in Versailles als Motive zum Thema Verwandlung herangezogen. Dieter Huber hat die Landschaft des Salzburger Beckens verwandelt: In einem Panoramabild hat er alle Spuren menschlicher Zivilisation digital entfernt. Ein Leuchtkasten verstärkt die rätselhafte Anziehungskraft des Bildes. Anja Ronacher bearbeitet ihre Fotografien von archäologischen Gegenständen in der Dunkelkammer nach: „Ich möchte, dass die Objekte im Dunkeln fast verschieden, also der Vergangenheit zurückgegeben werden. PAC

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