Alexander Pühringer / Subversive Interventionen / untitled 001
Manfred Grübl macht es manchmal den Besuchern einer seiner Ausstellungen nicht leicht. Es kann sein, dass man zunächst einen Korridor am Galerieeingang betritt und dann für einige Minuten darin gefangen bleibt. Oder man muss sich zuerst von einem Ringer auf die Matte werfen lassen, bevor man den „geheiligten“ Raum der Galerie betritt. Er hat es überhaupt gerne mit der Hinterfragung der Institutionen Galerie oder Museum. Im letzten Jahr inszenierte er in den hehren Hallen des Pariser Louvre gar den vermeintlichen Diebstahl des wohl berühmtesten Kunstwerks der westlichen Welt: der Mona Lisa. Wesentlich statuarischer geht es in einer anderen Werkgruppe zu. 8 einheitlich in intellektuelles Schwarz gekleidete Männer stehen jeweils wie auf einem Schachbrett streng aufgeteilt während einer sorgfältig ausgewählten Galerievernissage im Raum. Zuletzt im vergangenen Jahr in der Galerie Sprüth Magers während der Eröffnung einer Ausstellung von Andreas Gursky. Manchmal wissen Galerie und/oder Künstler gar nichts von dieser besonderen Ehre, die ihnen durch Grübls Intervention erfährt. So wird derzeit von ihm auch noch nicht verraten, wo genau und wann und zu welchen Künstlern er dieses Jahr noch seine Performances in Paris und London plant. Es gibt aber auch eminent politische Werke, für die der Österreicher verantwortlich zeichnet. So hat er etwa 2009 ein berührendes Hinterglasporträt der ermordeten russischen Journalistin Anna Stepanowna Politkowskaja geschaffen. Dass er auch mit einer gehörigen Portion subversiven Humors ausgestattet ist, beweist Manfred Grübl am 2. Juli anlässlich einer Performance im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Zu diesem Anlass reist er in ganz besonderer Begleitung einer Dame namens Marge an – es ist seine fünfjähringe Hündin, ein Cockerspaniel.